Hundeerziehung

Impulskontrolle bei Hunden – Definition und Training

Die Impuls­kon­trol­le bei Hun­den gehört zu den wich­tigs­ten Säu­len in der Hun­de­er­zie­hung. Dein Hund soll­te schließ­lich in der Lage sein, sich in den unter­schied­lichs­ten Situa­tio­nen mit sei­nen Emo­tio­nen und Hand­lun­gen zurück­zu­neh­men. Impuls­kon­trol­le bedeu­tet nichts wei­ter, als, dass dein Vier­bei­ner sei­ne eige­nen Hand­lun­gen und Emo­tio­nen kon­trol­lie­ren kann. Neh­men wir fol­gen­des Bei­spiel : Dein Hund läuft gera­de auf einem Feld und schnüf­felt auf­ge­regt nach Mäu­sen. Du rufst ihn. Er hat nun die Wahl : Ent­we­der schnüf­felt er wei­ter und igno­riert dich oder er kon­trol­liert sei­nen Impuls (das Mäus­chen suchen), unter­bricht sei­ne Jagd und kommt zu dir zurück.

Wie genau du die Impuls­kon­trol­le dei­nem Hund trai­nie­ren kannst und wel­che Übun­gen im All­tag sinn­voll sind, kannst du in unse­rem neu­en Blog­ar­ti­kel nach­le­sen.

Impulskontrolle bei Hunden – wichtige Fakten und Informationen vorab

Bevor wir uns an die ers­ten Übun­gen machen, möch­ten wir dir ger­ne noch eini­ge Grund­la­gen der Impuls­kon­trol­le auf den Weg geben. Wie bereits erwähnt, han­delt es sich dabei um die Grund­la­gen der Hun­de­er­zie­hung. Es ist wich­tig, dass du rela­tiv früh mit dem Trai­ning beginnst, damit dein Hund sei­ne Impuls­kon­trol­le nach und nach auf­bau­en kann. Mit viel Lob und Lecker­chen schaffst du es, dei­nen Vier­bei­ner zu erzie­hen.

Doch Vor­sicht : Trai­nie­re nicht zu viel, denn auch bei dei­nem Hund ist die Impuls­kon­trol­le irgend­wann auf­ge­braucht. Du kannst es dir fol­gen­der­ma­ßen vor­stel­len : Neh­men wir an, du hast vor dir ein Glas. In die­sem Glas steckt die Impuls­kon­trol­le dei­nes Hun­des. Je mehr dein Vier­bei­ner sei­ne Emo­tio­nen und Hand­lun­gen kon­trol­liert, umso mehr leert sich das Glas. Irgend­wann ist das Glas leer und die Impuls­kon­trol­le dei­nes Hun­des auf­ge­bracht. Dein Hund schafft es dann nicht mehr, sei­ne Hand­lun­gen und Emo­tio­nen zu kon­trol­lie­ren.

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Kann ein Hund eine mangelnde Impulskontrolle besitzen ?

Ja, das kann er ! Ob durch eine fal­sche Erzie­hung oder inkon­se­quen­tes und man­gel­haf­tes Trai­ning lässt sich nicht ein­deu­tig benen­nen. Schließ­lich ist jeder Hund indi­vi­du­ell. Es gibt natür­lich eini­ge häu­fi­ge Grün­de dafür, jedoch las­sen sich nicht alle Hun­de über einen Kamm sche­ren. Es kann aber auch vor­kom­men, dass der Grund die Gene­tik ist, eine Stö­rung des Stoff­wech­sels oder auch das Lebens­um­feld und die per­sön­li­chen Erfah­run­gen des Hun­des.
Hun­de, die kei­ne Impuls­kon­trol­le gelernt haben, reagie­ren in der Regel impul­si­ver, als die, die sie gelernt haben. Der Vier­bei­ner äußert sei­ne Emo­tio­nen auf ver­schie­de­ne Art und Wei­se und zeigt damit unter­schied­li­che Impul­se. Kum­mer, Angst, Lie­be, Freu­de, aber auch Zorn gehö­ren mit dazu.

Mit einer kon­se­quen­ten, lie­be­vol­len Erzie­hung und ver­schie­de­nen Übun­gen zur Impuls­kon­trol­le, kannst auch du dei­nem Vier­bei­ner hel­fen, sei­ne Emo­tio­nen und Hand­lun­gen zu kon­trol­lie­ren.

Impulskontrolle bei Hunden lernen – 3 Übungen für dein Training

Du kennst wahr­schein­lich das Sprich­wort : „Früh übt sich!“ So ist es auch in der Hun­de­er­zie­hung. Je eher du mit dem Trai­ning beginnst, umso bes­ser. Ach­te jedoch dar­auf, dass du anfangs nur weni­ge Minu­ten am Stück trai­nierst und die Ein­hei­ten mit der Zeit stei­gerst.

Die Futter-Warte-Übung

Einer der belieb­tes­ten Übun­gen, die auch wir im All­tag regel­mä­ßig trai­nie­ren, ist die Fut­ter-War­te-Übung. Star­te dein Trai­ning immer in einer ruhi­gen Umge­bung, damit dein Hund nicht abge­lenkt ist. Sobald er die Übung drauf hat, kannst du die Umge­bung ändern.

Alles, was du für die­se Übung brauchst, ist ein Lecker­chen dei­ner Wahl und natür­lich dei­nen Hund. 😉 Las­se dei­nen Hund ins Sitz oder Platz. Nimmt das Lecker­chen nun in die Hand und lege es vor ihm auf den Boden. Dein Hund soll ler­nen zu war­ten und erst bei einem OK das Lecker­chen neh­men.
Soll­te sich dein Hund sofort auf das Lecker­chen stür­zen, sage „Nein“. War­te eine kur­ze Wei­le, bis er dich ansieht und löse das Kom­man­do „Nein“ mit einem „Ok“ auf. Dein Vier­bei­ner darf sich jetzt das Lecker­chen neh­men.

Du kannst die­se Übung auch erschwe­ren, indem du dei­nem Hund das Lecker­chen auf die Pfo­te legst. Es ist wich­tig, dass dein Hund bei die­ser Übung lernt, Geduld zu haben. Ist er gedul­dig, wird er belohnt.

Die Warte an der Tür-Übung

Eine wei­te­re sehr gute Übung, die wir eben­falls regel­mä­ßig anwen­den, ist die War­te an der Tür-Übung. Eine wich­ti­ge Übung, damit dein Hund nicht sofort hin­aus­rennt, sobald die Tür geöff­net wird.

Lass dei­nen Hund zuerst ins Sitz und sage das Kom­man­do „War­te“. Danach öff­nest du lang­sam die Tür. Dein Hund soll ler­nen, sich zurück­zu­neh­men und nicht sofort die Tür her­aus zu sprin­ten. Soll­te sich dein Hund sofort zur Tür bewe­gen, mache sie wie­der zu. Wie­der­ho­le die Übung anschlie­ßend noch ein­mal, bis dein Hund lernt, dass er nicht hin­aus­ren­nen, son­dern war­ten soll. Natür­lich belohnst du das rich­ti­ge Ver­hal­ten mit einem Lecker­chen.

Wir fin­den die­se Übung sogar sehr wich­tig. Rennt der Hund ein­fach die Tür hin­aus, kann dies sehr gefähr­lich wer­den.

Die Warte auf Freigabe-Übung

Las­se dei­nen Hund wie­der in die Sitz-Posi­ti­on. Zeig ihm danach sein Lieb­lings­le­cker­chen oder auch sein Lieb­lings­spiel­zeug (jeder Hund ist indi­vi­du­ell und lässt sich anders trai­nie­ren). Die einen mögen eine Beloh­nung mit einem Lecker­chen, die ande­ren lie­ber mit einem Spiel­zeug. Hal­te die Beloh­nung direkt vor die Nase dei­nes Hun­des, er soll im Sitz blei­ben. Sag dann das Kom­man­do „War­te“ und gehe eini­ge Schrit­te zurück. Danach gibst du ihn mit einem „Ok“ frei, sodass er zu dir lau­fen darf. Beloh­ne ich für das War­ten.

Die­se Übung kannst du zu Beginn erst ein­mal im Haus oder in der Woh­nung trai­nie­ren. Danach kannst du auch drau­ßen wei­ter üben. Wir erhö­hen immer wie­der den Radi­us und trai­nie­ren auch an Orten, wo unser Hund abge­lenkt ist. Erschwe­re die Übung, damit dein Hund lernt, auch in ablen­kungs­rei­chen Orten zu war­ten.

Fazit : Impulskontrolle einer der wichtigsten Grundsteine in der Hundeerziehung

Die Hun­de­er­zie­hung ist ein breit gefä­cher­tes The­ma. Es ist daher beson­ders wich­tig, dass du die wich­tigs­ten Säu­len die­ser kennst, zu denen auch die Impuls­kon­trol­le gehört. Fan­ge schon im Wel­pen­al­ter mit dem Trai­ning an. Soll­te dein Hund schon älter sein und bei dir ein­zie­hen, kannst du eine man­geln­de Impuls­kon­trol­le genau­so gut trai­nie­ren. Den­ke bit­te nur dar­an, dass jeder Hund indi­vi­du­ell ist und jeder Hund sei­ne eige­ne Schnel­lig­keit im Trai­ning hat. Bleib am Ball und sei kon­se­quent – du wirst sehen, dass ihr schon bald gemein­sam die ers­ten Erfol­ge erzie­len wer­det.

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