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Sonnenstich beim Hund – Anzeichen, Erste Hilfe & wichtige Informationen

Neben einem Hit­ze­schlag gehört der Son­nen­stich beim Hund zu den häu­figs­ten Kom­pli­ka­tio­nen in den Som­mer­mo­na­ten. Bei­des kann schwer­wie­gen­de Fol­gen haben. Unter­schie­de zwi­schen einem Hit­ze­schlag und einem Son­nen­stich gibt es den­noch. Ein Son­nen­stich weist auf eine Über­hit­zung im Kopf­be­reich des Hun­des hin. Im schlimms­ten Fall kann es zu einem lebens­be­droh­li­chen Scha­den des Gehirns kom­men. Ein erheb­li­cher Unter­schied zu einem Hit­ze­schlag ist, dass ein Son­nen­stich auch bei ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren auf­tre­ten kann. Etwa im Fahr­zeug, wenn die Kli­ma­an­la­ge ein­ge­schal­tet ist oder im Schat­ten liegt. Eine heim­tü­cki­sche Erkran­kung, die zu einem medi­zi­ni­schen Not­fall wird. Damit Du im Not­fall han­deln kannst und weist, wel­che Sym­pto­me auf einen Son­nen­stich hin­wei­sen, haben wir Dir alle wich­ti­gen Fak­ten zu die­sem The­ma zusam­men­ge­fasst.

Wie entsteht ein Sonnenstich beim Hund ?

Ein Son­nen­stich beim Hund kann auch ent­ste­hen, wenn die Außen­tem­pe­ra­tu­ren ange­nehm sind und für uns Men­schen als nor­mal emp­fun­den wer­den. Unser Wär­me- und Hit­ze­emp­fin­den kann mit dem Dei­nes Vier­bei­ners nicht gleich­ge­setzt wer­den. Wird Dein Vier­bei­ner, beson­ders sein Kopf­be­reich der direk­ten Son­nen­ein­strah­lung aus­ge­setzt oder über­hitzt, auf­grund der Außen­tem­pe­ra­tu­ren, kommt es zu einem Son­nen­stich. Im schlimms­ten Fall kann es zu Durch­blu­tungs­stö­run­gen und Blu­tun­gen im Gehirn des Hun­des kom­men. Die Fol­gen eines Son­nen­sti­ches kön­nen dras­tisch und töd­lich ver­lau­fen. Es ist wich­tig, sei­nen Vier­bei­ner nicht der direk­ten Son­nen­ein­strah­lung aus­zu­set­zen und dar­auf zu ach­ten, dass er im Schat­ten liegt. Selbst wenn Du mit Dei­nem Vier­bei­ner im kli­ma­ti­sier­ten Auto fährst, ist das noch lan­ge kein Grund, die Gefahr aus­zu­schlie­ßen.

Worin liegt der Unterschied zwischen einem Sonnenstich und einem Hitzeschlag ?

Ein Son­nen­stich wird oft­mals mit einem Hit­ze­schlag ver­gli­chen. Aller­dings kannst Du einen gro­ßen Unter­schied sofort defi­nie­ren. Die­ser liegt am Ort des Gesche­hens. Bei einem Son­nen­stich wird der Kopf­be­reich und das Gehirn Dei­nes Hun­des über­hitzt. Bei einem Hit­ze­schlag hin­ge­gen ist der gesam­te Kör­per betrof­fen. Außer­dem ent­steht ein Son­nen­stich viel­mehr durch die direk­te Son­nen­ein­strah­lung. Ein Hit­ze­schlag hin­ge­gen ent­steht auch bei einer zu hohen Außen­tem­pe­ra­tur.

Es ist sogar mög­lich, dass Dein Vier­bei­ner einen Hit­ze­schlag und Son­nen­stich bekom­men kann. Beson­ders an den hei­ßen Som­mer­ta­gen, an denen nicht nur die Son­ne sehr stark ist, son­dern auch die Umge­bungs­tem­pe­ra­tur, kann es zu einer Kom­bi­na­ti­on aus bei­den Erkran­kun­gen kom­men.

Unse­re Vier­bei­ner lie­gen ger­ne mal in der Son­ne. Als Hal­ter soll­ten wir jedoch immer ein Auge auf unse­re Vier­bei­ner haben

Sonnenstich beim Hund : Lebensgefahr für unsere Vierbeiner

Die Sym­pto­me eines Son­nen­sti­ches beim Hund kön­nen zu schwe­ren Kom­pli­ka­tio­nen und im schlimms­ten Fall zum Tode des Vier­bei­ners füh­ren. Daher ist ein Son­nen­stich nicht zu unter­schät­zen. Es ist wich­tig, dass Du die ers­ten Anzei­chen und Sym­pto­me deu­ten kannst, um schnell zu han­deln. Fol­gen­de Anzei­chen wei­sen auf einen Son­nen­stich bei Dei­nem Hund hin :

  • der Puls Dei­nes Hun­des steigt an und beschleu­nigt sich
  • trotz hoher Son­nen­ein­strah­lung ist die Kör­per­tem­pe­ra­tur Dei­nes Vier­bei­ners nor­mal
  • Dein Hund tau­melt oder hat auf­grund der Über­hit­zung des Kop­fes neu­ro­lo­gi­sche Aus­fall­erschei­nun­gen
  • Bewusst­lo­sig­keit oder Bewusst­seins­stö­run­gen tre­ten auf
  • Dein Hund beginnt zu kramp­fen

Erste Hilfe beim Hund : So handelst Du bei einem Sonnenstich !

Hast Du die ers­ten Anzei­chen für einen Son­nen­stich beim Hund erkannt ? Dann soll­test Du sofort han­deln. Sor­ge dafür, dass Dein Vier­bei­ner sofort aus der Son­ne kommt und lege ihn an einen schat­ti­gen Platz, damit er nicht mehr der direk­ten Son­nen­ein­strah­lung aus­ge­setzt ist. Bie­te Dei­nem Hund ein biss­chen Was­ser ein. Soll­te er die­ses ver­wei­gern, zwin­ge ihn nicht dazu und flö­ße es ihm nicht ein. Ach­te dar­auf, dass Du in die­ser Not­si­tua­ti­on ruhig bleibst, damit Du Dei­nem Vier­bei­ner nicht unnö­tig ver­un­si­cherst. Dies ist in sol­chen Momen­ten beson­ders schwer und kein Hun­de­hal­ter kann sich davon frei­spre­chen, nicht ruhig zu blei­ben. Für unse­re Vier­bei­ner ist es jedoch das Bes­te, um ihm Sicher­heit zu geben und ihn nicht wei­ter zu stres­sen. Schließ­lich ist der Kör­per Dei­nes Hun­des schon sehr gestresst, sodass wei­te­rer Stress nicht för­der­lich wäre.
Um Dei­nen Hund etwas zu küh­len, kannst Du auch ein küh­les Tuch auf den Kopf legen. Ach­ten jedoch dar­auf, dass sich kei­ne Hit­ze unter dem Hand­tuch bil­det und der Kopf­be­reich nicht noch mehr erhitzt.

Du kannst auch damit begin­nen, lang­sam die Pfo­ten Dei­nes Hun­des zu küh­len. Gehe nach und nach den Kör­per hin­aus, die Bei­ne ent­lang und küh­le ihn lang­sam ab.

WICHTIG !
Kip­pe nie­mals ein­fach Was­ser über Dei­nen Hund oder den Kopf­be­reich. Dein Vier­bei­ner kann die plötz­li­che Abküh­lung nicht ver­ar­bei­ten. Die Sen­so­ren des Hun­de­kör­pers pro­du­zie­ren dann noch mehr Wär­me, was eben­falls lebens­be­droh­lich ist. Ver­giss nicht, dass sich der Son­nen­stich auch ver­schlech­tern kann.

Überprüfe die Vitalfunktionen Deines Hundes

Nach­dem Du die ers­ten Maß­nah­men getrof­fen hast, soll­test Du die Vital­funk­ti­on Dei­nes Hun­des über­prü­fen. Dabei gehst Du wie folgt vor :

  1. Puls prü­fen : Über­prü­fe zuerst den Puls Dei­nes Vier­bei­ners. Dazu ertas­test Du die Ober­schen­kel­schlag­ader Dei­nes Vier­bei­ners, die sich in der Bein­fal­te im Innen­schen­kel befin­det. Hast Du sie gefun­den, nimm Dei­nen Zei­ge­fin­ger und Dei­nen Mit­tel­fin­ger und prü­fe den Puls. Dazu zählst Du die Puls­schlä­ge Dei­nes Hun­des in den ers­ten 30 Sekun­den. Mul­ti­pli­zie­re die­ses Ergeb­nis mit 2. Der Wert, der dar­aus folgt, ist der Herz­schlag Dei­nes Hun­des.
    Der nor­ma­le Herz­schlag eines Vier­bei­ners liegt zwi­schen 100 und 120 Schlä­gen pro Minu­te. Bei gro­ßen Hun­den ist er etwas nied­ri­ger und liegt zwi­schen 80 und 100 Herz­schlä­gen pro Minu­te.
  2. Kon­trol­lie­re die Atmung : Anschlie­ßend soll­test Du Dei­nen Vier­bei­ner in die sta­bi­le Sei­ten­la­ge brin­gen. Kon­trol­lie­re dazu, ob sich der Brust­korb Dei­nes Hun­des bewegt. Soll­test Du nicht erken­nen kön­nen, ob sich der Brust­korb hebt, kon­trol­lie­re es mit Dei­ner Hand. Die Bewe­gun­gen im Brust­korb soll­ten ein­deu­tig spür­bar sein. Du kannst aber auch Dei­ne Hand vor die Nase Dei­nes Hun­des hal­ten und somit die Atmung kon­trol­lie­ren.
  3. Prü­fe den Blut­fluss in den Gefä­ßen : Die­ser Schritt wird auch „kapil­la­re Füll­zeit prü­fen“ genannt. Damit ist gemeint, dass Du den Blut­fluss in den Gefä­ßen Dei­nes Vier­bei­ners kon­trol­lie­ren sollst. Um dies zu kon­trol­lie­ren, schiebst Du die Lef­zen Dei­nes Hun­des nach oben. Suche dann die Schleim­haut nach hel­len und rosa­far­be­nen Stel­len ab. Nimm dann eine Dei­ner Fin­ger­kup­pen und drü­cke für weni­ge Sekun­den auf die Schleim­haut Dei­nes Vier­bei­ners. Durch das Drü­cken mit den Fin­ger­kup­pen drückst Du sozu­sa­gen das Blut aus den Gefä­ßen. Wich­tig ist, dass sich die Gefä­ße inner­halb von weni­gen Sekun­den wie­der fül­len. Pas­siert das nicht, blei­ben die Gefä­ße weiß.
  4. Über­prü­fe die Flüs­sig­keit : Abschlie­ßend, soll­test Du den Flüs­sig­keits­haus­halt Dei­nes Hun­des kon­trol­lie­ren. Das funk­tio­niert beson­ders gut, wenn Dein Vier­bei­ner in der sta­bi­len Sei­ten­la­ge liegt. Zie­he die Haut, die zwi­schen dem Nacken und den Schul­tern liegt, ein­fach lang­sam nach oben. Las­se sie anschlie­ßend los, damit sie sich zurück­bil­den kann. Geht die Haut nur lang­sam oder im schlimms­ten Fall gar nicht zurück, weist das auf einen Flüs­sig­keits­man­gel hin.
Bie­te Dei­nem Hund immer aus­rei­chend Schat­ten­plät­ze und beu­ge einem Son­nen­stich vor

Notfall Sonnenstich : Der sofortige Weg zum Tierarzt

Hast Du einen Son­nen­stich bei Dei­nem Vier­bei­ner erkannt, ist es wich­tig, umge­hend einen Tier­arzt auf­zu­su­chen. Brin­ge Dei­nen Hund direkt zum Auto, falls er noch lau­fen kann. Soll­test Du nicht mit dem Auto unter­wegs sein, bit­te ande­re Men­schen um Hil­fe. Ach­te jedoch dar­auf, dass Du das Fahr­zeug, mit dem Du Dei­nen Hund trans­por­tierst, gut lüf­test, damit die gestau­te Hit­ze den Zustand Dei­nes Hun­des nicht ver­schlech­tert.

Rufe Dei­nen Tier­arzt oder die nahe­ge­le­ge­ne Tier­kli­nik noch von unter­wegs aus an. Beschrei­be am Tele­fon die Sym­pto­me und den Zustand Dei­nes Hun­des und nen­nen eine unge­fäh­re Ankunfts­zeit. Die Tier­ärz­te kön­nen sich dann auf Dei­nen Vier­bei­ner vor­be­rei­ten und sofort han­deln.

WICHTIG !
Fah­re nicht allein zum Tier­arzt oder in die Kli­nik. Orga­ni­sie­re immer jeman­den, der Dich und Dei­nen Hund fährt. Du wirst Dich auch wäh­rend der Fahrt um Dei­nen Hund küm­mern müs­sen. Schließ­lich kannst Du somit ein Auge auf Dei­nen Vier­bei­ner haben und ihm den Stress neh­men.

Vorbeugende Maßnahmen für die Vermeidung eines Sonnenstiches

Damit es gar nicht erst zu einem sol­chen Not­fall kommt, soll­test Du einen Son­nen­stich bei Dei­nem Hund ver­mei­den. Du kannst eini­ge vor­beu­gen­de Maß­nah­men tref­fen, damit ein sol­ches Pro­blem gar nicht erst auf­tritt. Fol­gen­de Tipps kön­nen wir Dir dazu ans Herz legen :

  • Las­se Dei­nen Vier­bei­ner nie­mals allein im Auto zurück. Die som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren und die Son­nen­ein­strah­lung sind lebens­ge­fähr­lich !
  • Ver­mei­de es, an über­hitz­ten Stra­ßen und Stel­len mit Dei­nem Hund spa­zie­ren zu gehen. Gehe am bes­ten raus in die Natur, wo viel Schat­ten und ein küh­ler Boden ist.
  • Ach­te immer dar­auf, dass Du aus­rei­chend Trink­was­ser für Dei­nen Vier­bei­ner bereit­hältst und auch unter­wegs immer Was­ser dabei hast.
  • Lege Dei­ne Gas­si­run­den auf die küh­len Mor­gen- und Abend­stun­den, um die inten­si­ve Son­ne zu ver­mei­den.
  • In den Som­mer­mo­na­ten gilt : kein Rad­fah­ren, kein Jog­gen und kei­ne ande­ren kör­per­lich, anstren­gen­den Akti­vi­tä­ten für Dei­nen Hund

Fazit : Achte auf Deinen Hund und vermeiden Notfälle

Gera­de im Som­mer haben es unse­re Vier­bei­ner schwer. Wir mer­ken es der­zeit bei unse­rem klei­nen Puber­tier beson­ders. Durch sein lan­ges und dich­tes Fell schwitzt er deut­lich schnel­ler als unser Misch­ling. Küh­le Flie­sen, aus­rei­chend Was­ser, Spa­zier­gän­ge am Mor­gen und Abend und auch aus­rei­chend Schwimm­aus­flü­ge brin­gen uns gera­de durch die hei­ßen Som­mer­ta­ge. Natür­lich bekom­men unse­re Hun­de gele­gent­lich ein Hun­de­eis oder sogar einen Hun­de­smoothie, um sich abzu­küh­len. Es ist wich­tig, dass Du Dei­nen Vier­bei­ner beson­ders an den war­men Som­mer­ta­gen unter­stützt und auf ihn ach­test, damit es nicht zu einem Not­fall kommt.

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