Weihnachten mit Hund – so vermeidest du Stress und Hektik
Weihnachten mit Hund – so vermeidest du Stress und Hektik
Kerzenschein, Plätzchenduft und festliche Musik – für uns Menschen ist Weihnachten oft die schönste Zeit des Jahres.
Für viele Hunde dagegen bedeutet sie vor allem eins : Veränderung, Lärm und Unsicherheit.
Neue Gerüche, Gäste, ungewohnte Abläufe und lange Tage mit viel Trubel – all das kann schnell zu Stress führen.
Damit dein Vierbeiner die Feiertage genauso friedlich erlebt wie du, zeige ich dir, worauf du achten solltest, wie du Anspannung erkennst und wie du deinem Hund in dieser besonderen Zeit Ruhe und Sicherheit schenken kannst.

Warum Weihnachten für Hunde anstrengend sein kann
Hunde leben von Routinen.
Sie orientieren sich stark an unserem Verhalten, unseren Stimmungen und gewohnten Abläufen.
Fällt dieser Rhythmus plötzlich weg – weil mehr Menschen da sind, andere Gerüche in der Luft liegen und alles lauter wird – kann das verunsichern.
Zu den häufigsten Stressauslösern zählen :
- Besuch und Trubel : Plötzliche Nähe zu vielen Menschen, vor allem Kindern, die sich schnell und laut bewegen.
- Gerüche & Geräusche : Tannennadeln, Duftkerzen, laute Musik, Geschenkeauspacken.
- Veränderte Tagesstruktur : Spätere Spaziergänge, weniger Schlaf, ungewohnte Aktivitäten.
- Unachtsamkeit beim Futter : Plätzchen, Schokolade oder Reste vom Festessen sind für Hunde gefährlich.
Viele Hunde zeigen ihren Stress zunächst sehr subtil – etwa durch Gähnen, Lecken über die Nase oder häufiges Wegschauen.
Andere reagieren mit Unruhe, Rückzug oder verstärktem Bellen.
Wer diese Signale früh erkennt, kann viel Druck herausnehmen, bevor er überhaupt entsteht.
Ein Rückzugsort schafft Sicherheit
Ein fester, ruhiger Rückzugsort ist an Weihnachten Gold wert.
Das kann das gewohnte Hundebett im Schlafzimmer, eine Decke in einer stillen Ecke oder sogar eine Transportbox sein – wichtig ist, dass dein Hund diesen Platz positiv verknüpft.
Tipp :
- Bereite den Rückzugsort schon ein paar Tage vor den Feiertagen vor.
- Lass dort vertraute Dinge liegen : Decke, Spielzeug, etwas mit deinem Geruch.
- Bitte auch die Gäste, diesen Bereich zu respektieren – kein Streicheln, kein Ansprechen, kein Spielen dort.
Hunde brauchen in solchen Momenten keine Ablenkung, sondern Distanz.
Der Rückzugsort sollte jederzeit freiwillig aufgesucht werden können – das vermittelt Sicherheit und Selbstkontrolle.

Vorsicht bei Weihnachtsleckereien
Was für uns nach Genuss aussieht, kann für Hunde schnell gefährlich werden.
Viele festliche Speisen enthalten Zutaten, die für Hunde giftig oder unverträglich sind :
Schokolade, Rosinen, Zwiebeln, Nüsse, Alkohol, Gewürze oder fette Bratensaucen.
Auch Plätzchen, Panettone oder Stollen sollten tabu sein – schon kleine Mengen können Magenprobleme oder Vergiftungen verursachen.
Wenn du deinem Hund etwas Gutes tun möchtest, bereite lieber eigene Weihnachtsleckerlis zu – ohne Zucker, Fett und Gewürze.
Ein einfaches Rezept :
- 150 g Haferflocken
- 1 reife Banane
- 1 Ei
Alles vermengen, kleine Kugeln formen, 15 Minuten bei 180 °C backen.
Ein gesunder, festlicher Snack – ganz ohne Risiko.
Gäste, Kinder und Trubel – was dein Hund jetzt braucht
Nicht jeder Hund mag Besuch.
Und selbst soziale Hunde stoßen bei Familienfesten an ihre Grenzen – einfach, weil alles gleichzeitig passiert.
Ein paar kleine Regeln helfen, deinen Hund zu schützen :
- Begrüßung ruhig gestalten : Kein Gedränge an der Tür. Lass den Hund entscheiden, ob er Hallo sagen möchte.
- Kinder anleiten : Erkläre ihnen, dass dein Hund Pausen braucht und wann er lieber in Ruhe gelassen wird.
- Pausen aktiv ermöglichen : Plane kleine Spaziergänge oder ruhige Momente zwischendurch ein – das senkt Stresshormone.
- Geräusche reduzieren : Keine lauten Spiele oder Musik direkt neben dem Hund.
Gerade sensible Hunde reagieren stark auf das emotionale Klima im Raum.
Wenn du gelassen bleibst, überträgt sich das – dein Hund „liest“ dich genauer, als du denkst.

Beschäftigungsideen für ruhige Feiertage
Wenn draußen Schnee liegt oder es zu kalt ist, hilft etwas geistige Beschäftigung drinnen :
- Schnüffelteppich oder Leckerli-Suche in Geschenkpapierrollen
- Kauartikel zur Selbstbeschäftigung (z. B. getrocknete Rinderhaut oder Kaustangen ohne Zuckerzusatz)
- Entspannungsrituale : kurze Massagen, Streicheln mit ruhiger Stimme
So verknüpft dein Hund die Feiertage mit positiven Erlebnissen – und nicht mit Hektik.
Weihnachten ist kein Trainingstag
So sehr man die Feiertage auch genießt – für den Hund sind sie kein idealer Zeitpunkt, um neue Regeln einzuführen.
Bleib bei Bekanntem, halte Routinen ein, vermeide zusätzliche Anforderungen.
Wenn dein Hund bei Besuch nervös wird oder bellt, bleibe ruhig.
Ignoriere das Verhalten nicht, aber reagiere nicht mit Schimpfen – das erhöht nur den Stress.
Besser : Distanz schaffen, leise ansprechen, Orientierung bieten.
Silvester vorbereiten – rechtzeitig an Ruhe denken
Die Tage um Weihnachten sind oft schon die Vorbereitung auf Silvester, denn viele Hunde reagieren früh auf Geräusche wie Feuerwerk oder Böller.
Tipp :
- Ab dem 25. Dezember Spaziergänge nur mit Leine und gut sitzendem Geschirr.
- Abends Fenster schließen, Musik oder TV leise im Hintergrund laufen lassen.
- Schon jetzt Rückzugsräume schaffen, die auch an Silvester funktionieren.
Fazit : Weniger ist mehr – für Mensch und Hund
Weihnachten ist eine Zeit der Nähe – aber Nähe braucht Raum.
Für Hunde bedeutet das : feste Strukturen, Rückzugsmöglichkeiten und Menschen, die ihre Signale wahrnehmen.
Ein entspannter Hund erlebt die Feiertage nicht als Ausnahmezustand, sondern als etwas Vertrautes – weil du ihm Sicherheit gibst.
Kleine Pausen, bekannte Rituale und liebevolle Gelassenheit sind das schönste Geschenk, das du deinem Vierbeiner an Weihnachten machen kannst.
