Zecken & Flöhe im Herbst – die unterschätzte Gefahr
Wenn die Temperaturen sinken, denken viele, das Thema Zecken sei endlich erledigt. Leider falsch. Auch im Herbst sind Zecken und Flöhe noch erstaunlich aktiv – und genau das wird häufig unterschätzt.
Solange es draußen über etwa 7 Grad warm ist, finden die kleinen Plagegeister perfekte Bedingungen. Sie lauern im Laub, im feuchten Gras und manchmal sogar im Stadtpark.
Darum lohnt es sich, auch im Oktober oder November noch an den Schutz deines Hundes zu denken. In diesem Artikel erfährst du, warum Zecken im Herbst besonders gefährlich sein können, wie du Flohbefall erkennst – und was du tun kannst, um deinen Vierbeiner zuverlässig zu schützen.

Warum Zecken im Herbst nicht verschwinden
Zecken lieben Feuchtigkeit. Nach dem trockenen Sommer fühlen sie sich im kühlen, leicht feuchten Herbstwetter pudelwohl. Besonders aktiv sind sie in den frühen Morgen- und Abendstunden, wenn der Boden taufeucht ist.
Selbst Frost bedeutet nicht automatisch das Ende – Zecken verkriechen sich in Laubschichten oder unter Sträuchern und warten auf mildere Tage. Schon ein paar Grad über Null, und sie werden wieder munter.
Das Gefährliche : Zecken können Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose oder FSME übertragen. Auch im Spätherbst sind diese Erreger unterwegs.
Flöhe – kleine, aber hartnäckige Mitbewohner
Während Zecken meist draußen auf ihren Wirt warten, können Flöhe das ganze Jahr über ein Problem sein – besonders, wenn die Heizung läuft. Die Parasiten lieben Wärme und überleben in Teppichen, Sofaritzen oder Hundedecken erstaunlich lange.
Ein einziger Floh kann innerhalb weniger Tage Dutzende Eier legen. Daraus werden Larven, die sich in der Wohnung verstecken. Wenn du also im Herbst ein Flohproblem hast, kann sich das über den Winter hinziehen.
Typische Anzeichen : ständiges Kratzen, kleine schwarze Punkte im Fell (Flohkot) und winzige rote Stiche auf der Haut. Viele Hunde reagieren mit Juckreiz oder sogar Hautentzündungen.
Wo dein Hund sich im Herbst ansteckt
Du musst gar nicht weit gehen – Zecken und Flöhe gibt’s überall.
- Spaziergänge im Wald oder auf Wiesen mit hohem Gras
- Parks, Laubhaufen und Gebüschränder
- Kontakt zu anderen Hunden oder Katzen
- Hundedecken im Auto oder Körbchen, die selten gereinigt werden
Selbst ein kurzer Ausflug ins Grüne kann reichen. Zecken sitzen gern auf niedrigen Pflanzen und lassen sich beim Vorbeilaufen einfach abstreifen.
Schutzmaßnahmen : was wirklich hilft
Es gibt viele Möglichkeiten, deinen Hund vor Parasiten zu schützen. Wichtig ist, dass du eine Methode findest, die zu deinem Hund und eurem Alltag passt.
1. Spot-on-Präparate :
Flüssige Mittel, die auf den Nacken geträufelt werden. Sie wirken mehrere Wochen und halten Zecken sowie Flöhe fern. Achte darauf, das Mittel passend zu Gewicht und Größe zu wählen.
2. Zeckenhalsband :
Wirkt oft mehrere Monate, ist also praktisch für die kältere Jahreszeit. Bei langhaarigen Hunden kann es manchmal weniger effektiv sein – da hilft regelmäßige Kontrolle.
3. Tabletten :
Wer chemischen Schutz bevorzugt, kann mit Kautabletten arbeiten. Sie töten Parasiten ab, sobald sie zubeißen. Ideal für Hunde, die viel draußen sind.
4. Natürliche Mittel :
Kokosöl, Schwarzkümmelöl oder spezielle Kräutersprays können unterstützend wirken, ersetzen aber keinen zuverlässigen Schutz. Bei empfindlicher Haut immer erst kleinflächig testen.
5. Kontrolliere nach jedem Spaziergang :
Vor allem Bauch, Achseln, Beine, Hals und Ohren sind Zecken-Hotspots. Entferne Zecken sofort mit einer Zeckenzange – je früher, desto besser.

So wirst du Flöhe wieder los
Wenn dein Hund sich bereits Flöhe eingefangen hat, gilt : Schnell handeln.
Behandle Hund und Umgebung gleichzeitig – sonst geht das Spiel von vorn los.
- Verwende ein Flohmittel (Spot-on oder Shampoo) nach Tierarzt-Empfehlung.
- Wasche Decken, Kissen und Kuscheltiere bei mindestens 60 Grad.
- Staubsauge Teppiche und Polstermöbel gründlich – auch Ecken, Ritzen, Fußleisten.
- Lege einen neuen Bezug in Körbchen oder Hundebett.
Manchmal braucht es zwei Behandlungen im Abstand von ein paar Wochen, um auch die nachgeschlüpften Flöhe zu erwischen.
Mythen rund um Zecken & Flöhe
Im Netz kursieren viele Tipps – nicht alle sind hilfreich :
❌ Knoblauch im Futter hilft gegen Zecken – nein, das kann sogar schaden.
❌ Zecken fallen von Bäumen – tun sie nicht, sie sitzen in Bodennähe.
❌ Nach dem ersten Frost ist Ruhe – leider falsch, Zecken überwintern gut geschützt.
Verlass dich lieber auf geprüfte Mittel und regelmäßige Kontrollen.
Wenn der Hund plötzlich krank wirkt
Nach einem Zeckenbiss solltest du ein Auge auf deinen Hund haben.
Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Lahmheit oder Appetitlosigkeit können auf eine Infektion hindeuten. Wenn du so etwas bemerkst, besser einmal zu viel als zu wenig zum Tierarzt.
Bei Flohbefall können Hautentzündungen oder Hotspots entstehen – auch hier lieber früh behandeln, bevor dein Hund sich wund kratzt.
Fazit
Auch wenn der Sommer vorbei ist, bleibt das Thema Zecken und Flöhe aktuell. Die kleinen Blutsauger sind zäher, als man denkt – und nutzen die milde Herbstzeit gern aus.
Mit regelmäßigem Schutz, ein bisschen Aufmerksamkeit und gründlicher Fellpflege kannst du deinen Hund aber gut davor bewahren.
Am besten machst du die Zeckenkontrolle einfach zur Routine nach jedem Spaziergang. Dauert nur eine Minute, spart aber viel Ärger – und sorgt für ein gutes Gefühl.
Denn ganz ehrlich : Ein glücklicher, juckfreier Hund ist doch das schönste Herbst-Accessoire, oder ?
